Biologische Sanierung der Teiche im Gornzigtal / Ziel: Gewässerentschlammung

Im Gondelteich und im Teich hinter dem Hochwasserschutzdamm im Gornzigtal wird derzeit eine biologische Entschlammung und Belüftung durchgeführt. Beide Teiche waren in den vergangenen Jahren stark verschlammt, wie auch eine Messung der Schlammdicke bestätigte.

Die biologische Entschlammung und Belüftung ist dabei eine umweltfreundliche Alternative zum konventionellen Ausbaggern des Schlammes, da hier auch die Gefahr der Zerstörung der Ufer- und Solbereiche besteht, wie Sabine Schumann, Sachgebietsleiterin Umwelt der Stadtverwaltung, informiert. Das Gornzigtal und die umgebenden Fluren sind ein geschützter Landschaftsbestandteil, besonders auch im Hinblick darauf wurde sich für die biologische Variante entschieden.

Die Arbeiten begannen im Mai 2019 und werden bis Ende des Jahres andauern. Beauftragt wurde die Firma Öko-Service Anders aus Diera-Zehren, die sich auf biologische Gewässersanierung spezialisiert hat.
Grundlage ist ein Belüftungssystem (Schlauchsystem), mit dem eine Sauerstoffanreicherung der Faulschlammbereiche erfolgt. Sichtbar ist eine „Blasenspur“, die sich durch beide Teiche  zieht und in freien Bereichen, die nicht von Teichrosen bedeckt sind, deutlich zu sehen ist.  

Durch die Sauerstoffanreicherung können sich Mikroorganismen bilden, die die organischen Bestandteile abbauen; zugleich hat die Verringerung des sauerstoffzehrenden Anteils des Schlamms positive Auswirkungen auf die Nährstoffbindung im Sediment. Erreicht wird eine Verbesserung des Sauerstoffgehaltes und damit des biologischen Gleichgewichts der Gewässer, erklärt Sabine Schumann.
Bei der biologischen Gewässersanierung werden Abläufe in Gang gesetzt, die die Selbstreinigungskraft des Gewässers unterstützen bzw. anschieben. Eine Reduzierung der organischen Sedimentstärke bis zu 70 bis 80 Prozent ist durch die biologischen Abbauprozesse möglich; der restliche Bestandteil ist mineralischer Boden, in welchem Wasserpflanzen wurzeln können. Für die beiden Teiche würde das einen Abbau von 0,5 Meter Schlammdicke bedeuten.

Von Seiten der Stadt Meerane und des Öko-Service Anders werden die Anlage und auch der Verlauf der Maßnahme regelmäßig kontrolliert.

Die Blasenspur ist in freien Bereichen der Teiche deutlich zu sehen.

Das Schlauchsystem zieht sich durch den Gondelteich und den Graben des Gornzigbaches bis zum Teich hinter dem Hochwasserschutzdamm.