Grundsteinlegung für Externes Versorgungszentrum der Volkswagen Sachsen GmbH im Industriepark Meerane

Der nächste Paukenschlag für den Industrie- und Logistikpark metaWERK Meerane im gemeinsamen Gewerbegebiet Meerane-Crimmitschau: Am 25. Juni 2020 wurde hier – im Beisein vieler Gäste aus Politik und Wirtschaft – der Grundstein für die Halle 5 gelegt, die künftig ein externes Versorgungszentrum der Volkswagen Sachsen GmbH für das Fahrzeugwerk Zwickau beherbergen wird. Die Bürgermeister von Meerane und Crimmitschau, Professor Dr. Lothar Ungerer und André Raphael, begrüßten gemeinsam mit Cathleen Frost, Geschäftsführerin metaWERK Meerane GmbH, den Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und den Geschäftsführer VW Sachsen GmbH Reinhard de Vries auf der Baustelle der Halle 5.

Im Industriepark Meerane standen auch in den vergangenen Wochen während des Corona-Lockdowns die Ampeln auf Grün, und die Arbeiten an den neuen Projekten gingen unvermindert weiter, informiert das Unternehmen metaWERK.
Die Arbeiten für die Halle 5 laufen seit März 2020; in der je nach Bedarf 25.000 bis 30.000 Quadratmeter großen Halle sollen im November 2020 die Einrichtungsarbeiten für den unmittelbar anschließenden Vollbetrieb beginnen.

Cathleen Frost dankte allen Beteiligten, insbesondere auch den Städten Meerane und Crimmitschau für die Unterstützung durch ein leistungsfähiges Baurecht. „Mit Weitsicht und guter Zusammenarbeit konnten wir uns dem ambitionierten Zeitplan von VW stellen“, betonte sie. Ein weiteres Dankeschön ging Richtung Freistaat für die Errichtung der neuen S 288. „Damit steht den Unternehmen eine belastbare Infrastruktur zur Verfügung“, ergänzte sie. Als wichtiger Schlussstein fehle jetzt noch die Direktanbindung an die B 93 und damit an das Meeraner Kreuz und die A4.

„Als Bürgermeister haben sie gemeinsam mit dem Landkreis und Volkswagen die Chance ergriffen. Das braucht mutige Entscheidungen und einen vorausschauenden Blick; beides haben Sie getroffen“, betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer in seinem Grußwort und ergänzte mit Blick auf die Elektromobilität: „Diese Zukunftstechnologie wird in den nächsten Jahrzehnten eine zentrale Rolle für die Mobilität in Deutschland spielen. Es ist ein toller Moment heute, ich wünsche allen Beteiligten alles Gute!“

Crimmitschaus Oberbürgermeister Andrè Raphael verwies auf die gelebte Zusammenarbeit mit der Stadt Meerane und dem Unternehmen metaWERK. „Positiv denken, mit Optimismus in die Zukunft sehen, Lösungen finden! Das Ergebnis ist ein überregionales Gewerbegebiet, in dem Zukunftstechnologie angesiedelt wird und Arbeitsplätze entstehen“, sagte er.

Dies griff der Meeraner Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer auf. „Die Zusammenarbeit für das gesamte Projekt hat große Freude bereitet“, sagte er. In seinem Grußwort verwies er auf die Beziehung, die viele Menschen mit ihrem Fahrzeug verbinden: „Es ist nicht nur individuelle Mobilität, sondern auch Ausdruck ihres Lebensgefühls." Volkswagen bewegt die Region seit 1990; die Reise in die Zukunft hat begonnen, so der Bürgermeister. Er erinnerte an die Entwicklung des 64 Hektar großen gemeinsamen Gewerbegebietes Meerane-Crimmitschau – eingebunden sind hier auch Stadtwerke Meerane GmbH und der Abwasserzweckverband Götzenthal – und die ab 2016 erfolgreiche Zusammenarbeit mit metaWERK. „So viel Standortsicherung wie möglich, das ist Ziel unserer kommunalen Wirtschaftsförderung“, betonte er. Auch er dankte alle Beteiligten, dem Freistaat, dem Landratsamt Zwickau und den Unternehmen. „Wir haben von VW gelernt: Strategie hat man, wenn man weiß, wo man steht UND wenn man weiß, wohin man will! Sie alle in diesem strategischen Prozess begleiten zu dürfen ist uns eine Freude und Ehre. Sachsen und unsere Automobilregion Westsachsen stehen für technologische Spitzenleistungen und Innovation. Vielen Dank für die erfreuliche Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen!“

„Auch für uns ist heute ein besonderer Tag“, sagte Geschäftsführer VW Sachsen GmbH Reinhard de Vries zur feierlichen Grundsteinlegung. „Der Grundstein für eine weitere Halle setzt ein Zeichen, dass man mit Elektrofahrzeugen Wachstum und Beschäftigung generieren kann.“ Das künftige externe Versorgungszentrum soll das Fahrzeugwerk Zwickau mit Fahrzeugteilen beliefern. Am Standort Mosel gibt es aufgrund des Strukturwandels zur Elektromobilität keine freie Platzkapazität mehr, daher die Entscheidung für ein externes Versorgungszentrum.
Für die neuen E-Fahrzeuge, bei Vollproduktion 1.500 pro Tag, wird auch die nötige Infrastruktur entwickelt, führte er aus. „Volkswagen wird an seinen Standorten in Europa und bei Händlern in den nächsten Jahren 36.000 Ladepunkte bereitstellen; in Sachsen sind bis Ende 2020 in Dresden, Chemnitz und Zwickau 400 Ladepunkte geplant“. Reinhard de Vries dankte allen beteiligten Unternehmen und metaWERK und richtete sich an die Bürgermeister von Meerane und Crimmitschau. „Sie haben das Projekt aus der Taufe gehoben und die Weichen gestellt. Ohne Ihre Initiative würden wir heute nicht hier stehen.“

Im Anschluss ging es gemeinsam ans Werk. Andreas Menzel, Projektleiter Fa. Goldbeck Ost GmbH füllte mit den Ehrengästen eine Kapsel, die im Fundament des Bauwerkes versenkt wurde. Er selbst begann mit dem Bauplan für das Bauwerk. Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte eine Medaille aus Meißner Porzellan, die an 30 Jahre Deutsche Einheit erinnert, mitgebracht; Reinhard de Vries eine Mundschutzmaske im Design des ID.3. Mehrere der neuen E-Fahrzeuge gab es übrigens zur Grundsteinlegung auf der Baustelle zu bewundern.
Professor Dr. Ungerer legte ein aktuelle Luftaufnahme des Industrieparkes bei sowie ein „kleines Meeraner Getränk“. Das zur Erinnerung an die notwendigen archäologischen Grabungen auf dem Gelände, bei dem der Henkel eines Trinkgefäßes gefunden wurde.

Bürgermeister Professor Dr. Ungerer (li.) und Oberbürgermeister André Raphael (re.) mit Ministerpräsident Michael Kretschmer. Foto: privat

Im Industriepark Meerane waren bis Ende 2019 in nur drei Jahren bereits 6 Unternehmen der Logistik- und Automotive-Industrie in neu errichteten Hallen angesiedelt worden, zum 15. Juni 2020 ist als weiterer Neubau die Halle 3 mit 22.000 Quadratmetern Hallenfläche für den Logistik-Dienstleister Rhenus Automotive fertiggestellt und bezogen worden, informierte metaWERK.

Die Grundsteinlegung für die Halle 5 markiert die Indienststellung des gesamten Industrieparks, denn über die Halle 5 hinaus wartet nur noch das Baufeld 7 auf eine weitere Ansiedlung.
„Mit zunehmender Auftragsauslastung werden bis 2022 mindestens 2.000 Vollzeitarbeitsplätze im Industriepark entstanden sein“, so Cathleen Frost. metaWERK-Vorstand Michael Müller rechnet bis dahin mit Gesamtinvestitionen von rund 700 Mio. Euro durch die angesiedelten Unternehmen, den Freistaat Sachsen, die Stadt Meerane, Ver- und Entsorgungsbetriebe und nicht zuletzt metaWERK als Investor und Eigentümer der neuen modernen Hallen.
„Selten gelingt es, die Entscheidungsabläufe und das zeitliche Moment der unterschiedlichen Partner so gut zusammenzuführen wie in diesem Projekt“, so Michael Müller.

Im Anschluss an die Grundsteinlegung für die Halle 5 hatten die  Gäste Gelegenheit zu einem Rundgang bei Rhenus Logistics sowie zu einem Besuch bei Volkswagen Braunschweig in der benachbarten Halle 4, wo Fahrzeugachsen für die Elektroautos montiert werden. Werner Gose, Werkleiter VW Braunschweig, und Standortleiter Michael Pietsch luden zu einem interessanten Rundgang ein.

Feierliche Grundsteinlegung im Industriepark metaWERK im gemeinsamen Gewerbegebiet Meerane-Crimmitschau / Besichtigung VW Braunschweig. Fotos: Fotoagentur pro picture / Ralph Köhler

Die Luftaufnahme zeigt den Industriepark am 23. Juni 2020. Foto: Fotoagentur pro picture / Ralph Köhler