Herzliche Glückwünsche für Meeraner Schriftsteller – Wolfgang Eckert feiert 90. Geburtstag

Am 28. April 2025 feierte der bekannte Meeraner Schriftsteller Wolfgang Eckert seinen 90. Geburtstag. Bürgermeister Jörg Schmeißer besuchte den Autor an seinem Ehrentag, gratulierte ihm herzlich und überbrachte die Glückwünsche der Stadt Meerane. Der Meeraner Bürgermeister war natürlich nicht der Einzige – die Familie sowie zahlreiche Freunde und Weggefährten des Schriftstellers statteten diesem einen Besuch ab oder riefen an, um ihm zu gratulieren. „Daran merkt man, wie bekannt Sie sind und, dass viele Menschen an diesem Ehrentag an Sie denken“, so Bürgermeister Jörg Schmeißer, der in geselliger Runde mit dem Autor, seiner Familie und seinen Gästen über dessen erlebnis- und erfahrungsreiches Leben ins Gespräch kam.
Die größten Lichtblicke seines Lebens sind seine Ehefrau und seine Familie, so Wolfgang Eckert. Dass ihre Kinder, Enkel und Urenkel so eng an ihrer Seite stehen und mit ihnen den Geburtstag feiern, ist für Annerose und Wolfgang Eckert das wertvollste Geschenk und es macht sie glücklich, diesen großen familiären Zusammenhalt zu haben.
Seine Enkelin Lotte überbrachte Wolfgang Eckert das wahrscheinlich außergewöhnlichste Geschenk zu seinem 90. Geburtstag: einen aus der Ko-Autorenschaft von Enkelin und Großvater hervorgegangenes Heftchen mit dem Titel „Der Bauch ohne Rauch“. Die darin illustrierten Verse hatte Wolfgang Eckert einst für seine Enkelin geschrieben und die junge Künstlerin untermalte diese mit eindrucksvollen Zeichnungen, die nun die Worte zum Leben erwecken. Ein von beiden Autoren signiertes Exemplar der Erstausgabe erhielt Bürgermeister Jörg Schmeißer, der sich herzlich für dieses Geschenk bedankte.
Wolfgang Eckert ist seit 1970 als Schriftsteller tätig und hat sich in dieser Zeit mit seinen Veröffentlichungen einen Namen gemacht. Sein Schaffen ist von satirischen, humorvollen, politisch kritischen und auch ernsten Tönen geprägt. Dazu zählen allein 22 Bücher. Darunter sind neben Romanen, Erzählungen und Gedichten auch die Autobiografien „Ich war ein Spitzeltäter“, „Das ferne Leuchten der Kindheit“ und zuletzt „Intensivstation Erde. Ein Rettungsversuch“.
Über Wolfgang Eckert zu berichten, ohne über seine Arbeit um das Andenken an Erich Knauf zu schreiben, ist schwer möglich. Denn der 1944 von den Nationalsozialisten enthauptete Meeraner Schriftsteller Erich Knauf prägte das schriftstellerische und persönliche Leben von Wolfgang Eckert nachhaltig. Er würdigte den Meeraner Schriftsteller in der 1998 erschienenen Biografie „Heimat, deine Sterne. Leben und Sterben des Erich Knauf“ und trat auch mit dessen Witwe, Erna Knauf, in Kontakt, von dieser er den Nachlass von Knauf erhielt. Damit ist der in zeitgeschichtlicher und biografischer Hinsicht wertvolle Nachlass gesichert. Die Anschrift von Erna Knauf erhielt Wolfgang Eckert von dem Schriftsteller und Freund Erich Knauf’s Erich Kästner. Erich Kästner schrieb damals an Wolfgang Eckert: „Es wäre schön, wenn eine Strasse oder ein Platz in seiner Geburtsstadt Meerane nach ihm (Erich Knauf) benannt würde.“
Der aus Ahrweiler stammenden Autor Jürgen Seul, der am Geburtstag Wolfgang Eckert‘s eigens nach Meerane reiste, um ihm persönlich die herzlichsten Glückwünsche zu überbringen, würdigte den Erhalt des Nachlasses Erich Knauf’s als großen Verdienst von Wolfgang Eckert.
Mittlerweile ist Jürgen Seul zu mehr als einem Schriftsteller-Kollegen geworden. „Ich bin sehr froh, dass Jürgen Seul heute da ist. Wir sind durch die gemeinsame Arbeit wahre Freunde geworden und es freut mich, dass diese Verbindung so gewachsen ist und sich diese enge Verbundenheit entwickelt hat“, so Wolfgang Eckert. Nicht zuletzt deshalb, weil ihre Freundschaft beispielhaft für die Wiedervereinigung Deutschlands steht. Dass es noch immer eine Ost-West Grenze in den Köpfen der Menschen gibt, finden Wolfgang Eckert und Jürgen Seul schade. Doch solche Freundschaften sorgen dafür, dass sich Einstellungen ändern können. „Menschen müssen miteinander in Kontakt treten und reden, um Vorurteilen zu begegnen und diese abzubauen“, so Wolfgang Eckert. Daher gehören auch am Geburtstagstisch mit Jürgen Seul und Bürgermeister Jörg Schmeißer politische Themen dazu. Seine Meinung zu sagen und sich mit seiner Literatur einzumischen und streitbar zu sein, ist für sein Selbstbild als Schriftsteller entscheidend. Wie Wolfgang Eckert erzählte, hat er seine Bücher geschrieben, um zum Nachdenken anzuregen, Diskurs zu erwecken und auch, um Mut zu machen.
Wolfgang Eckert berichtete auch aus den schweren und sorgenvollen Zeiten seines Lebens, in denen ihm seine Familie und seine Ehefrau eine unverzichtbare Stütze waren. Auch der Beistand, den er während dieser Zeit von vielen anderen Menschen erhielt, hat ihn tief berührt und viel Kraft gespendet. „Ich habe gekämpft und viel überstanden. Diese Erfahrungen haben die Sicht auf das Leben verändert“, so der Autor über die bewegenden Momente seines Lebens, die ihn auch in seinem Schreiben beeinflusst haben. „Vielleicht geht mir noch einmal ein Buch im Kopf herum“, meinte der Schriftsteller im Hinblick auf die vielen Erinnerungen, die er an seinem Geburtstag mit seinen Gästen geteilt hatte.
Dass dies die Leserschaft freuen würde – davon war auch Bürgermeister Jörg Schmeißer überzeugt, der Wolfgang Eckert und seiner gesamten Familie im Namen der Stadt Meerane alles erdenklich Gute für die kommende Zeit wünschte und zu bedenken gab: „Ihre Werke sind ein Wahrzeichen für Meerane, denn Sie berühren mit Ihren Worten die Menschen noch weit über die Stadtgrenzen hinaus.“