„Lachkoma“: Dresdner Kabarettisten nehmen mit „Best-of-Programm“ moderne Gesellschaft aufs Korn

„Die Herkuleskeule“, Dresdens Kabarett-Theater, gastierte am 22. März 2019 in der Meeraner Stadthalle. Rainer Bursche als sächsischer Schweijk, Anna Marie Lehmann und Alexander Pluquett präsentierten im ausverkauften Kleinen Saal  ein „Best-of-Programm“, wie Rainer Bursche zu Beginn informierte, unterstützt von Thomas Wand am Klavier.

Das Publikum erlebte bestes politisches Kabarett, bei dem so gut wie kein Thema ausgelassen wurde: Deutsche Leitkultur, Putin, Trump, Erdogan, Missbrauch in der Katholischen Kirche, Social Media, Facebook, Snapchat, Whatsapp und Twitter, Drohnen und Pflegeroboter, Gefahren der vernetzten Welt, Liebe im Chat, Angst vor „Überfremdung“ („Die Weltbevölkerung besteht derzeit aus 98 Prozent Ausländern!“), Armut und Kapitalismuskritik, die Leiden der  Reichen, Organhandel, Brexit, Lehrermangel in Sachsen, Fake-News... bis zur Frage, ob es gut ist, dass die Macht vom Volke ausgeht. Über all das und noch mehr wurde auf der Bühne diskutiert, philosophiert und gestritten, wurden Meinungen ausgetauscht und sich diese um die Ohren gehauen – und damit legten die Dresdner sprichwörtlich die Finger in viele aktuelle Wunden unserer heutigen modernen Gesellschaft.

Den Rahmen gab Rainer Bursche im schönsten Sächsisch: „Früher? War alles fuuuurschtbar! Heute ist auch alles fuuuurschtbar! Und die Zukunft? Die wird fuuuurschtbar!“. Und am Schluss sinnierte er nachdenklich darüber, was wohl die Enkel in 40 Jahren über unsere Generation so sagen werden?

"Die Herkuleskeule" in der Meeraner Stadthalle: Rainer Bursche, Anna Marie Lehmann und Alexander Pluquett.