„Licht aus. Fokus an.“ – Zeitsprungnacht begeisterte die Gäste

Unter dem Motto „Licht aus. Fokus an.“ stand die diesjährige Zeitsprungnacht des Tourismusverbandes „Das Zeitsprungland“, welches im Alten Rathaus ganz im Zeichen des bewussten Sehens erlebbar wurde. Statt heller Beleuchtung setzte das Museumsteam am Abend des 25. Oktobers 2025 auf gezielte Lichtakzente, die ausgewählte Objekte in den Mittelpunkt rückten.
Bereits im schummrig erleuchteten Foyer empfing Gwen Gröger, Auszubildende der Stadtverwaltung Meerane, die Gäste und stimmte sie auf die besondere Atmosphäre des Abends ein. In der ersten Etage erwartete die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Zusammenspiel aus Licht und Schatten: Ein UV-Raum ließ fluoreszierende Minerale und daraus gefertigte Gegenstände geheimnisvoll leuchten, während im angrenzenden Schattenraum die Objekte erst durch ihre Schattenformen sichtbar wurden. Ein weiterer Raum zeigte einen scheinbar chaotischen Schrank aus dem Depot, in dem ein wertvolles silbernes Kaffeeservice im Lichtfokus stand.
In der Pop-UP-Ausstellung schlüpfte Kerstin Zienert in die Rolle einer barocken Herzogin und vermittelte den Gästen die historischen Zusammenhänge der dort präsentierten Objekte: einer barocken Bibel und des Gemäldes der betenden Maria aus Magdala. So wurde Geschichte lebendig und anschaulich vermittelt.
Ein besonderes Augenmerk galt in diesem Jahr auch der neu gestalteten historischen Bibliothek, die erstmals wieder zugänglich war. Dort lenkte das Licht den Blick auf die Urkunde der Städtepartnerschaft zwischen Meerane und Lörrach, ein Dokument gelebter Geschichte, das von den insgesamt 87 Gästen des Abends mit großem Interesse betrachtet wurde.
Als wiederkehrendes Highlight erwies sich der historische Dachboden. Mit Taschenlampen ausgestattet, erkundeten jeweils kleine Gruppen von bis zu sieben Personen den geheimnisvollen Ort. Alexander Fischer erzählte dabei den Anwesenden Fakten über den historischen Dachstuhl und stellte als besonderes Objekt eine Gipsfigur „Athena mit dem Haupt der Medusa“ vor. Die um 1900 entstandene Abformung des berühmten Werkes von Ludwig von Schwanthaler (1802-1848), dessen Original im Albertinum in Dresden zu sehen ist, besticht durch ihren Detailreichtum und die Echtheit der Gesichter. Daneben sorgte ein selbstleuchtendes Modell der Stadtkirche St. Martin im unteren Depot für einen stimmungsvollen Übergang in die bevorstehende Adventszeit.

Alle ausgestellten Objekte waren mit kurzen Texten versehen und über QR-Codes mit Hörbeispielen oder weiterführenden Datenbanken verknüpft, sodass Interessierte ihr Wissen digital vertiefen konnten.