Pimp your Town – Rückblick auf drei erfolgreiche Workshop-Tage mitten in der Kommunalpolitik

In der Zeit vom ersten bis dritten März kamen 85 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7 bis 9 der Oberschule Tännichtschule und der Förderschule Goetheschule zu dem Projekt Pimp your town, organisiert vom Verein „Politik zum Anfassen e.V.“, in die Meeraner Stadthalle. Projektleiter Maximilian Wendisch erklärte den Ablauf des Planspiels, durch welches Ideen für Meerane entwickelt, kommunalpolitisch aufbereitet und verhandelt wurden.

Die Schülerinnen und Schüler mit Bürgermeister Jörg Schmeißer und Stadtrat Dr. Bernd Heinz Ebert (hintere Reihe, Mitte) vor der abschließenden Ratssitzung.

Begrüßt wurden die Schülerinnen und Schüler am ersten Workshoptag von Bürgermeister Jörg Schmeißer. „Ich finde es klasse, dass ihr heute an diesem großartigen Projekt mitwirkt“, sagte er. Nur zu kritisieren, dass nichts passiert und sich nichts verändert – das machen viele. Aber Dinge zu gestalten, so Jörg Schmeißer, das ist genau der richtige Weg. „Das wollen wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Meerane, Frau Richter und Herr Wendisch und alle am Projekt Beteiligten euch in den nächsten drei Tagen näherbringen.“
Zu zeigen, wie man Dinge gestalten kann, wie man am Beispiel der eigenen Stadt Wünsche umsetzen kann, das ist etwas sehr Wichtiges. „Auch ihr habt eine Stimme in Meerane und ihr werdet gehört“, ermutigte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer aktiven Mitarbeit nicht nur am Planspiel, sondern vielleicht auch in Zukunft an der realen Kommunalpolitik. Bürgermeister Jörg Schmeißer wünschte allen viel Spaß und kündigte an, dass die Schülerinnen und Schüler auch in den nächsten Tagen mit seinem Erscheinen rechnen dürfen. Ein großes Dankeschön richtete er an Maximilian Wendisch, Juliane Richter, Koordinatorin „Partnerschaft für Demokratie Meerane", sowie an alle Helferinnen und Helfer, die dieses Projekt möglich machten.
Anschließend an die Begrüßung und die Einführung stand für die Schülerinnen und Schüler am ersten Tag ein Crash-Kurs in Kommunalpolitik auf dem Programm. Darin erhielten sie einen Überblick über die Strukturen und Zusammenhänge der politischen Aktionen auf dieser städtischen Ebene. Natürlich sollten auch die Gedanken und Wünsche der jungen Menschen einfließen. Aus ihren gesammelten Ideen wurden Anträge formuliert, mit denen es am Tag zwei weiterging.

Zu den Schülerinnen und Schülern stießen am zweiten Tag Paten aus Politik und Verwaltung. Bürgermeister Jörg Schmeißer, Stadträtin Sabine Martens, Stadtrat Dr. Bernd Heinz Ebert und die frühere Stadträtin Isabell Glotz sowie Stefanie Trinks, Sozialarbeit, und Sarah Hinz, Bereich Schulen/Kindertagesstätten der Stadtverwaltung, standen den Schülerinnen und Schülern unterstützend zur Seite. In den Ausschusssitzungen wurden die an Tag eins formulierten Beschlussvorschläge und Begründungen diskutiert.

Bürgermeister Jörg Schmeißer (re.) bei der Diskussion in seiner Ausschuss-AG.

Die Paten zeigten den Schülerinnen und Schülern im Gespräch neue Perspektiven auf, gaben Ratschläge zur Formulierung und Hinweise, wie ein Antrag am besten vorgebracht werden kann. Sie hinterfragten die Ideen kritisch und halfen dabei, Pro- und Contra-Argumente zu finden, auszuarbeiten und zusammenzufassen. In einigen Gruppen entstanden aktive Diskussionen, in denen sich engagiert ausgetauscht wurde. Die Politik-Paten berichteten aus dem Verwaltungsgeschehen und zeigten auf, was bei Beschlüssen zu bedenken ist. Rechtliche Hürden, Zukunftsperspektiven, Finanzierung und Rentabilität, um nur einige zu nennen, sind wichtig für die Akzeptanz eines Beschlusses und vorab abzuwägen.

Bei der Zusammenarbeit erkannten die Paten, dass politische Themen auch junge Menschen bewegen und bestärkten die Schülerinnen und Schüler in ihrem Engagement mit der Aufforderung zur aktiven kommunalpolitischen Teilnahme. So informierten sie darüber, dass die Sitzungen des Stadtrats für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger offenstehen – auch für die Jugendlichen!

Dr. Bernd Heinz Ebert, Isabell Glotz und Stefanie Trinks unterstützten die Schülerinnen und Schüler in den Ausschuss-AGs und den Ausschusssitzungen.

 

Sabine Martens und Sarah Hinz bei Diskussionen in ihren Ausschuss-AGs. 

 

Am Tag drei wurde es ernst: Mit Fraktionssitzungen und der abschließenden Ratssitzung wurde entschieden, welche Ideen das größte Potenzial für die Umsetzung haben und vielleicht sogar die Stadtpolitik aktiv beeinflussen können. Bürgermeister Jörg Schmeißer eröffnete die Ratssitzung im Werner-Bochmann Saal der Stadthalle und begrüßte die Räte, Gäste und die Presse.
Nach und nach wurden die ausgewählten Tagesordnungspunkte vorgetragen und zur Abstimmung gebracht. Einstimmig beschlossen wurde unter anderem, dass „freie Graffiti Wände“ zur Verfügung gestellt werden. Eine Diskussion wurde über das Thema der Konsequenzen von Drogen geführt. Der Beschluss sah eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema in der Schulbildung vor. Mit 36 Ja-Stimmen wurde der Beschluss angenommen. Ein weiteres wichtiges Thema wurde mit der Initiative „Sauberes Meerane“ aufgegriffen, in der mehrere Beschlüsse zusammengefasst wurden. Mehr Mülleimer und Sammelaktionen sollen die Stadt sauberer machen. Der resultierende Änderungsbeschluss wurde einstimmig angenommen. Es folgten weitere Tagesordnungspunkte, die diskutiert und über die abgestimmt wurden.

Die abschließende Ratssitzung unter der Leitung von Bürgermeister Jörg Schmeißer.

 

Abschließend verabschiedete der Bürgermeister die Räte und bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern für ihre Teilnahme an dem Projekt. Bestimmt werden einige Ideen auch in die Stadtpolitik einfließen. Der Bürgermeister dankte dem Organisator „Politik zum Anfassen e.V.“ und dem Projektleiter Maximilian Wendisch, sowie den Stadträten Dr. Bernd Heinz Ebert und Sabine Martens sowie Isabell Glotz für ihre Teilnahme. Dank richtete er ebenfalls an Juliane Richter und Sebastian Reichenbach, an alle Helferinnen und Helfer und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt, die an der erfolgreichen Umsetzung des Planspiels mitgewirkt hatten. Durch diese große Unterstützung sowie der Förderung über die Partnerschaft für Demokratie Meerane im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ und eine Co-Finanzierung über „Ein Quadratkilometer Bildung Meerane“ konnte die Umsetzung des Planspiels in Meerane ermöglicht werden.