Scharfes Vulkangestein und bizarre Landschaft - Ralf Schwan berichtet über seine Reise nach Kamtschatka

In einem Multivisionsvortrag „Große Wildnis Kamtschatka“ berichtete Ralf Schwan am Montag, 6. März 2017, in der Stadtbibliothek Meerane von den Erlebnissen zweier Expeditionen in eine der entlegensten Regionen der Erde. Dabei war es eher dem Zufall geschuldet, dass er seine Reise in Richtung Kamtschatka antrat. Ursprünglich hatte er ein ganz anderes Ziel im Sinn, welches aber aus Sicherheitsgründen erst einmal auf seiner Reiseliste nach hinten gesetzt werden musste.

Und so zog er bereits von der ersten Minute seiner Erzählungen das zahlreich erschienene Publikum in seinen Bann. Die Rede ist vom Globetrotter Ralf Schwan. Gemeinsam mit seiner Partnerin machte er sich im Sommer 2014 auf den Weg, um den höchsten Vulkan der Halbinsel im Osten Russlands zu erklimmen. Die Bilder sprachen eine weitere deutliche Sprache – atemberaubend schön aber auch ungeschönt ehrlich. Diese Tour ist definitiv nichts für Vorsichtige oder gar Untrainierte. Mit mindestens 25 Kilogramm Gepäck im Rucksack geht es Richtung Basisstation über scharfes Vulkangestein, welches den Kletterschuhen stark zusetzt. Zudem ist das Wetter wechselhaft, nass und unbeständig. Letzteres machte die Reise dann auch spannend, da der Tourguide wusste, dass sich mit jeder Minute das Wetter ändern konnte und damit den Aufstieg beenden muss.

Wie die beeindruckenden Fotos jedoch zeigten, konnte das Erklimmen des „Kljuschewskaja Sopka“ erfolgen und der Ausblick vom zirka 4.750 Meter höchsten aktiven Vulkan Eurasiens genossen werden. „Kein zu unterschätzendes Ziel“, weiß Ralf Schwan am Ende zu berichten und fügt noch hinzu: „Wir erlebten ein Abenteuer und eine unserer bis dahin härtesten, spektakulärsten und eindrucksvollsten Expeditionen. Das Wetter, die wilde, unwegsame, ursprüngliche Landschaft, der mächtige ‚zerrissene‘ Bogdanowitschgletscher, der Vulkan mit seinen Tücken und die Last der Expeditionsausrüstung auf dem Rücken ließen die Tour zur absoluten Herausforderung für Mensch und Material werden. Lebensfeindlich, einsam, wild und doch atemberaubend schön – eine Landschaft, wie auf dem Mond oder auf einem anderen Planeten, bizarr, düster, magisch. Nur wenige Kilometer weiter: unwegsame, undurchdringliche Taiga. Es fällt schwer, Worte für diese archaische Landschaft zu finden! Man muss es gesehen, erlebt, und gespürt haben!“

Das Publikum dankte es mit Applaus und Bibliothekschefin Angelika Albrecht, freute sich, dass es erneut eine wunderbare Veranstaltung in der Bibliothek war. Sie dankte ebenfalls den Besucher für ihr Kommen.

     
 

Viele Besucher waren an diesem Abend gekommen, um dem spannenden Reiseerlebnissen zu lauschen.

   

Ralf Schwan bereitete sich lange vor, um diese Reise anzutreten.