„Väter im Wandel – Väter in Sachsen“ - Ausstellung im Heimatmuseum Meerane bis 29. April 2018

Im Heimatmuseum im Alten Rathaus Meerane wird noch bis 29. April 2018 die Sonderausstellung „Väter im Wandel – Väter in Sachsen“ präsentiert.
Gezeigt wird eine kommentierte Ausstellung mit Schaubildern von Vätern aus Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland, die sich mit der neuen Väter-Generation und ihrem Wandel auseinandersetzen. Den dargestellten Biographien liegen Interviews zugrunde, in denen die Väter von ihren Perspektiven, Wünschen und Gedanken, Emotionen und Situationen berichten.

Die Wanderausstellung mit Lebensläufen von Vätern und Großvätern, die vorrangig aus Großstädten stammen, wurde 2016 von Papaseiten.de, einem Projekt des VSP (Verbund Sozialpädagogischer Projekte) Dresden e.V. initiiert.
Cornelia Sommerfeld vom Heimatmuseum Meerane ist über den Initiator der Ausstellung, Holger Strenz, auf diese aufmerksam geworden, berichtete sie zur Ausstellungseröffnung am 2. März 2018. „Wir haben für die Ausstellung in Meerane eine Erweiterung auf regionaler Ebene angestrebt und uns bemüht, Väter aus dem kleinstädtischen und ländlichen Raum für weitere Interviews zu gewinnen. Ein Teil der präsentierten Bilder und Biographien in der Ausstellung ist das Ergebnis dieser Ausarbeitungen“, berichtet sie. Prinzipiell sind die Bedürfnisse der Väter in Hinblick auf Familienpolitik, Rechtsprechung, die eigene Person, die Einteilung von Familienzeit u.a. sehr ähnlich gewichtet.  „Die Väter aus Groß- und Kleinstädten richten ähnliche Ansprüche an ihr Vater-Sein und kämpfen mit ähnlichen Problemen. Das ist ortsunabhängig. Im kleinstädtischen Umfeld wird von den Vätern ein großer Wert auf eine gute Infrastruktur gelegt: diese beinhaltet den Arbeitsplatz in der Nähe des Wohnortes, Bildungs- und Kindereinrichtungen, eine gute medizinische Versorgung und dergleichen“, so ein Fazit der Interviews.
Väter erleben sich heutzutage neben den Müttern selbstverständlich als gleichwertiges Mitglied in Sachen Kindererziehung und -betreuung. Diese Tatsache bedeutet eine Veränderung zum historisch gewachsenen Vaterbild bis in die 1950er Jahre, als der Vater sich als Alleinverdiener und Familienoberhaupt weitestgehend der Kindererziehung enthielt. Heute spielt es bei beiden Geschlechtern eine große Rolle, Familie und Beruf miteinander in Einklang zu bringen oder den Spagat zwischen beiden bestmöglich zu schaffen.
Dies nahm auch Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung auf. Mit Blick auf den Titel der Ausstellung zitierte er Wilhelm Busch: „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ und verwies auf die unterschiedlichen Rollen, die Väter einnehmen können: biologischer Vater, rechtlicher Vater, sozialer Vater. „Ein spannendes Stück Sozialgeschichte“, so Professor Dr. Ungerer. Er hatte zudem einige Zahlen mitgebracht, wie sich die Inanspruchnahme der Elternzeit in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Zwar nehmen überwiegend Mütter die Elternzeit in Anspruch, aber immer mehr junge Väter nutzen diese zumindest zeitweise.

Zur Wanderausstellung waren bereits zwei Broschüren verfügbar, die die Interviews mit den vorgestellten Vätern enthalten. Eine dritte Broschüre entstand über die nun in Meerane erfolgte Ergänzung.

Die Ausstellung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts. Sie wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

 

Geöffnet ist die Sonderausstellung im Heimatmuseum Meerane, Altes Rathaus, Markt 3:

Montag 09:00–12:00 Uhr
Dienstag und Donnerstag 09:00–12:00 und 14:00–17:00 Uhr
Sonntag 14:00–17:00 Uhr
Ostermontag geschlossen

Cornelia Sommerfeld (links) vom Heimatmuseum Meerane mit Christian Alexander Fäth, einem der in der Ausstellung porträtierten Väter, und dessen Familie.